Bei einer Herzoperation wird das alte Herz des Empfängers oder der Empfängerin entnommen und durch das neue Herz der Spenderin oder des Spenders ersetzt. Durch die Trennung des Herzens von seinen ursprünglichen Nervenverbindungen bei einer Herztransplantation fehlt die direkte nervale Steuerung des Herzens. Das bedeutet für (sportliche) Herztransplantierte mehrere Veränderungen wie einen höheren Ruhepuls (ca. 90 bis 110 Schläge pro Minute), eine verzögerte Reaktion der Herzfrequenzanpassung bei körperlicher Belastung sowie in hoch gelegenen Gebieten und eine langsamere Erholungsphase der Herzfrequenz. Es gibt Hinweise auf eine Wiederherstellung von Nervenfasern – man nennt diesen Vorgang Reinnervation – nach Herztransplantationen, diese variiert jedoch von Person zu Person stark. Die Gründe dafür sind bisher nur marginal erforscht. Es gibt klinische Studien, die darauf hindeuten, dass Herztransplantierte, die regelmässig Ausdauersport betreiben, in Bezug auf Reinnervation und Herzfrequenzanpassung bessere Ergebnisse erzielen als weniger aktive Personen. Körperliche Aktivität kann demnach den Prozess der Reinnervation unterstützen, indem sie das Wachstum neuer Nervenfasern stimuliert. Durch regelmässiges Training könnte es demnach möglich sein, dass sich die Nervenverbindungen teilweise regenerieren und das Herz wieder eine gewisse nervale Steuerung erhält. Dies würde zu einer verbesserten Anpassung der Herzfrequenz in Belastungssituationen führen.