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Innovative Forschung mit Herztransplantiertem Sportler im Hochgebirge

Bei einer Herzoperation wird das alte Herz des Empfängers oder der Empfängerin entnommen und durch das neue Herz der Spenderin oder des Spenders ersetzt. Durch die Trennung des Herzens von seinen ursprünglichen Nervenverbindungen bei einer Herztransplantation fehlt die direkte nervale Steuerung des Herzens. Das bedeutet für (sportliche) Herztransplantierte mehrere Veränderungen wie einen höheren Ruhepuls (ca. 90 bis 110 Schläge pro Minute), eine verzögerte Reaktion der Herzfrequenzanpassung bei körperlicher Belastung sowie in hoch gelegenen Gebieten und eine langsamere Erholungsphase der Herzfrequenz. Es gibt Hinweise auf eine Wiederherstellung von Nervenfasern – man nennt diesen Vorgang Reinnervation – nach Herztransplantationen, diese variiert jedoch von Person zu Person stark. Die Gründe dafür sind bisher nur marginal erforscht. Es gibt klinische Studien, die darauf hindeuten, dass Herztransplantierte, die regelmässig Ausdauersport betreiben, in Bezug auf Reinnervation und Herzfrequenzanpassung bessere Ergebnisse erzielen als weniger aktive Personen. Körperliche Aktivität kann demnach den Prozess der Reinnervation unterstützen, indem sie das Wachstum neuer Nervenfasern stimuliert. Durch regelmässiges Training könnte es demnach möglich sein, dass sich die Nervenverbindungen teilweise regenerieren und das Herz wieder eine gewisse nervale Steuerung erhält. Dies würde zu einer verbesserten Anpassung der Herzfrequenz in Belastungssituationen führen.



Gemessen wird auf unterschiedlichen Höhenlagen

Das Forschungsteam der Hochgebirgsklinik Davos hat insgesamt drei Messungen an jeweils einer herzgesunden Person und an einer herztransplantierten Person gemacht. Dabei variierten die Bedingungen. Die erste Messung, die unter Laborbedingungen an der Hochgebirgsklinik Davos durchgeführt wurde, diente als Baseline-Messung unter Belastung. Für die zweite Messung wurden die Messinstrumente kurzerhand mobilisiert und auf 2600 m. ü. M. gebracht. Die Probanden wurden unter dem Einfluss von Höhe belastet. Die dritte Messung erfolgte erneut an der Hochgebirgsklinik Davos, jedoch nach einem Halbmarathonlauf (x-Trails Davos) und wieder unter Belastung. Somit wurde ein Basiswert geschaffen, der mit einer Höhenbelastung sowie nach einer starken körperlichen Ausdauerbelastung verglichen werden kann und dies im Vergleich mit einer Kontrollperson.



Den spezifischen Reaktionen der Herztransplantierten auf den Grund gehen

Anhand von den Ergebnissen dieser Messungen erhofft man sich neue Erkenntnisse über die Anpassung des transplantierten Herzens an extreme Bedingungen zu gewinnen. Einerseits können durch das Verständnis der spezifischen Reaktionen von Herztransplantierten auf körperliche Aktivität und Höhe bessere Strategien für die Nachsorge entwickelt werden. Dazu gehören Empfehlungen für körperliche Aktivität, Anpassungen von Medikamentendosen sowie spezielle Ratschläge für Patientinnen und Patienten, die in relativ hoch gelegenen Gebieten leben oder dorthin reisen möchten. Andererseits könnte die Forschung neue therapeutische Ansätze zur Förderung der Reinnervation und zur Verbesserung der Herzfrequenzanpassung (chronotropen Funktion) nach einer Transplantation inspirieren. Dies führt möglicherweise langfristig dazu, dass Herztransplantierte ein aktiveres und gesünderes Leben führen können.

Die Suche nach unmittelbaren Vorteilen für Herztransplantierte und tiefere Einblicke in die Funktionsweise des menschlichen Körpers unter besonderen Bedingungen brachten für dieses innovative Forschungsprojekt ein internationales hochmotiviertes Team zusammen. Die Verantwortlichen bedanken sich herzlich beim herztransplantierten Probanden Elmar Sprink und dem renommierten Leistungsphysiologen Prof. Mark Haykowsky, der extra den weiten Weg von Kanada nach Davos auf sich nahm. Das Team wurde geleitet von PD Dr. David Niederseer, der nicht nur als Kontrollperson bei den Messungen dabei war, sondern auch mit innovativen Ideen die Forschung an der Hochgebirgsklinik Davos vorantreibt.

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