In modernen Wohneinheiten können Kinder, die unter schweren chronischen Erkrankungen wie z.B. Cystische Fibrose, Lungen-, Herz- oder Krebserkrankungen leiden, gemeinsam mit ihrer Familie aufgenommen und rehabilitativ betreut werden. Voraussetzung ist, neben der Kostengutsprache der Krankenkasse oder IV für das erkrankte Kind, eine zusätzliche Kostengutsprache für eine Bezugsperson sowie die Finanzierung der anderen Familienmitglieder als «Begleitende». Bei diesbezüglichen Schwierigkeiten können Sie gerne mit uns Kontakt aufnehmen.
Niemand ist alleine krank
Die Diagnose einer schweren chronischen Erkrankung bei einem Kind ist für jede Familie ein Schicksalsschlag, der das gesamte Familiensystem von Grund auf verändert und betrifft. Hoffnungen, Erwartungen und Planungen werden mit einem Schlag zunichte gemacht. Das gesamte familiäre System muss sich plötzlich auf eine neue Situation mit grossen Herausforderungen in vielerlei Hinsicht einstellen und komplett neu orientieren. Was gestern geplant wurde, ist heute schlagartig nicht mehr möglich.
Dies betrifft alle Bereiche des Zusammenlebens von Familie, Freundeskreis und Arbeit bis hin zu Freizeit, Partnerschaft und Sport. Somit ist immer die komplette Familie von einer schweren Erkrankung betroffen. Diese neue Situation führt zu einer Belastungssituation des gesamten familiären Umfeldes. Viele Familien stehen vor einem scheinbar unüberwindlichen Berg an medizinischen, psychischen, materiellen oder organisatorischen Problemen. Hier setzt unser Angebot an und gibt in allen betroffenen Bereichen professionelle Hilfestellung, die sich ganz nach den individuellen Bedürfnissen der Familien richtet.
System Familie
Die Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten und/oder Geschwister begleiten das Kind nicht nur als „Begleitperson“, sondern werden aktiv in die Therapie einbezogen. Hintergrund dieses Ansatzes ist die Tatsache, dass das „System Familie“ bei chronisch kranken Kindern und Jugendlichen immer im Kern mitbetroffen ist und sich mit vielerlei Problemen und Frage auseinandersetzen muss.
Deshalb ist in dieser Form der Rehabilitation auch die Mitaufnahme der Familienangehörigen eine notwendige Voraussetzung. Neben der medizinischen Expertise werden individuell verschiedene familiäre Problemsituationen erarbeitet wie z.B. die Auseinandersetzung mit Trauer und Wut über die Tatsache der Erkrankung des Kindes, Schuldfrage und die Frage nach dem „Warum gerade wir, wir wünschten uns doch ein gesundes Kind?“
Es geht ebenfalls um Dinge des Alltags, wie das akzeptieren unvermeidlicher Einschränkungen und einen möglichst „gesunden“ Umgang, mit der knapper gewordenen Zeit, für die anderen Geschwisterkinder und die Partnerschaft. Eine eigene Rehabilitationsbedürftigkeit der Angehörigen ist nicht erforderlich.
Gedacht wird hier an Familien mit schwer erkrankten Kindern aus den Bereichen Kinderpneumologie, Kinderonkologie und -kardiologie oder Allergologie. Genau hier setzt unser Angebot mit dem Ziel an, die gesamte Familie in den „Gesundungs“prozess miteinzubeziehen.