Nach einer durchgemachten Covid-19-Erkrankung klagt ein Teil der Betroffenen noch lange nach der eigentlichen Infektion (akute Phase) über Beschwerden wie Kurzatmigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen und ausgeprägte Müdigkeit (auch «Fatigue» genannt). Überdies kann eine Reihe von Störungen des Nervensystems beobachtet werden – bspw. anhaltende Hirnleistungsstörungen (sogenannter «brain fog»). Diese Beschwerden sind unter dem Begriff «Long Covid» zusammengefasst. Bereits kurz nach Beginn der Corona-Pandemie erkannte man an der Hochgebirgsklinik Davos die Notwendigkeit, aber auch das Potential und die Vorteile einer stationären Rehabilitation für Patient/-innen nach einer Covid-19-Erkrankung bzw. mit Long Covid.
Unser Reha-Konzept für Long Covid-Patient/-innen
Als eine der ersten Gesundheitseinrichtungen der Schweiz etablierten wir an der Hochgebirgsklinik Davos (HGK) ein Long Covid-Rehabilitationsprogramm, das speziell auf die Bedürfnisse und mannigfaltigen Symptome der Patienten/-innen, die eine Corona-Infektion durchgemacht haben, zugeschnitten ist. Dieses Rehabilitationsprogramm verfolgt einen multidisziplinären Therapieansatz bestehend aus fachmedizinischer Betreuung, rehabilitationsspezifischen, medizinischen Trainingsprogrammen der Sport- und Physiotherapeuten, Ergotherapie, medizinische Balneologie, psychologische Betreuung und krankheitsspezifische sowie krankheitsübergreifenden Schulungen.
Aufgrund der langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der stationären Rehabilitation, zu der ein enger Austausch der an der Hochgebirgsklinik Davos etablierten Fachgebiete, insbesondere die Fachgebiete Kardiologie, Pneumologie, Psychosomatik sowie Kinder- und Jugendmedizin gehört, können sowohl unsere erwachsenen Patienten/-innen mit Long Covid-Syndrom als auch die besonderen Probleme von Kindern und Jugendlichen fachmedizinisch behandelt werden.
Ziel ist es, unsere Patienten/-innen nach einer durchgemachten Covid-19-Erkrankung schrittweise und individuell angepasst wieder leistungsfähiger für die Bewältigung ihres Alltags zu machen.
Der wissenschaftliche Ansatz
Diagnostik, Forschung und Therapie gehen Hand in Hand auf unserem Medizincampus Davos. Um die Entstehung von Long Covid besser zu verstehen und mit dem langfristigen Ziel, die Behandlung der Patienten/-innen mit Long Covid zu verbessern, führt unser Wissenschaftsteam eine Studie zu diversen Aspekten der Long Covid-Symptomatik durch. Dieser wissenschaftliche Ansatz hilft uns dabei neue und detailliertere Erkenntnisse zur Rekonvaleszenz-Phase und in Bezug auf die Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion zu gewinnen. Die Studienteilnahme ist für unsere Patienten/-innen freiwillig und kostenlos.
Der Weg zu einer Long Covid-Reha
Der Aufnahmeprozess wird gemäss den Kriterien von Swissnoso (Nationales Zentrum für Infektionsprävention) gehandhabt. Je nach Schwerpunkt werden die Patient/-innen entweder in der Abteilung Pneumologie, Leitung Prof. Dr. med. Hans-Werner Duchna, oder in der Abteilung Psychosomatik, Leitung Dr. med. Raschid Gharbo, beziehungsweise in der Abteilung Kinder und Jugendliche aufgenommen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
patient@hgk.ch I +41 81 417 19 00
Empfehlenswerte Medienbeiträge zu Long Covid-Reha an der HGK
- «Der Kampf zurück ins Leben» NZZ am Sonntag vom 24.01.2021
- «Long Covid-Patienten zur Kur in Davos» SRF Schweiz aktuell vom 04.02.2021
- «Genesen und doch nicht gesund» Schweizer Illustrierte vom 03.12.2021
- «Schmerzen, überall: Wird Long Covid bei Kindern bagatellisiert?» SRF Rundschau vom 09.02.2022